Journalismus macht Schule

Am heutigen Donnerstag besucht ein besonderer Gast die beiden Klassen BF I D und BF II B der Alice-Salomon-Schule am Standort Neuwied: zu Besuch kommt der SWR-Redakteur und Nachrichtenprofi Thomas Nettelmann. Es geht gleich los mit der Frage, was denn das Wort „Nachrichten“ ursprünglich bedeutet. Während die anwesende Lehrerin noch rätselt, ob es einen zeitlichen Bezug geben könnte, weil Nachrichten ja immer nach dem Geschehnis erst erfolgen, löst einer der Schüler souverän das Rätsel: Nachrichten, weil man sich früher nach ihnen richten musste. Doch sogleich geht es weiter: was sind heute Nachrichten? Welche Fragen beantworten Nachrichten? Nach welchen Kriterien werden sie ausgesucht? Und woran erkennt man, welche „Nachrichten“ gar keine sind, sondern nur ausgedacht wurden, „Fake News“ also? Echte Nachrichten, so lernen wir, stammen immer aus nachvollziehbaren Quellen. „Ich behaupte das und sage nicht, woher ich es weiß“ reicht da natürlich nicht. Ebenso lernen wir, dass echte Nachrichten auch stets von verschiedenen Medien beleuchtet werden. Schließlich macht die Gruppe sich Gedanken darüber, was man in Nachrichten zeigen sollte und was vielleicht doch nicht. Zum Beispiel geht es hier um Bilder von Kriegstoten, die wären zwar sehr aktuell, aber gleichzeitig stören sie möglicherweise die Trauer der Anverwandten und könnten Persönlichkeitsrechte verletzen. Auch „Hate Speech“ wird thematisiert; die Gruppe ist sich einig, dass das gar nicht geht (und natürlich auch strafrechtlich verfolgt werden kann). Schließlich sortieren die Schülerinnen und Schüler (nachdem wir unsere unterschiedlichen Meinungen zu gendern oder nicht gendern gegenseitig toleriert hatten) noch verschiedene aktuelle Neuigkeiten nach ihrem Nachrichtenwert. Ein sehr lehrreicher und gelungener Vormittag!